Das Gleitschleifen ist ein mechanisch-chemisches Verfahren zur Bearbeitung von Oberflächen unterschiedlicher Werkstoffe. In einem Arbeitsbehälter werden die zu bearbeitenden Werkstücke und Schleifkörper, sogenannte Chips, durch Vibration oder Fliehkraft in Relativbewegung zueinander gesetzt.
Durch das aneinander Vorbeigleiten von Werkstück und geometrisch speziell geformten Schleifkörper entsteht der gewünschte Effekt auf der Oberfläche oder an den Kanten der Werkstücke. Der dabei entstehende Abrieb vom Werkstück und Schleifkörper wird durch das im Arbeitsbehälter durchlaufende Wasser ausgespült. Der Prozess wird durch einen chemischen Zusatz, das sogenannte Compound, unterstützt. Es sorgt für glänzend saubere Teile und je nach Werkstoff- und Compound-Sorte auch für Rostschutz auf der Oberfläche.
Dieser sogenannte Gleitschleifprozess kann unterschiedliche Zielsetzungen haben. Er dient zum Entgraten , Entzundern, Schleifen, Polieren, Verrunden, Glänzen, Reinigen und auch Beschichten oder Entlacken. Je nach Zielsetzung werden Maschine, Schleifkörper und Compound gewählt und oft auch im Versuchslabor getestet. Beim Gleitschleifen steht nicht die Verbesserung von Form- und Maßgenauigkeit im Vordergrund, sondern die Beseitigung von Oberflächenfehlern und die Erzeugung bestimmter Oberflächeneigenschaften.